Seit 1998 ein e.V.

Historie

Spendenparlament Flensburg e.V.: Wie alles einmal anfing

„Jeder Mensch ist ein Spinner, bis die Idee Erfolg hat“ (Mark Twain). So ähnlich haben wohl diejenigen Hamburger Bürgerinnen und Bürger gedacht, als sie auf die Idee kamen, ein Spendenparlament zur Abfederung sozialer Notlagen in ihrer Stadt zu gründen.

Darüber berichtete Landespastor Dr. Stephan Reimers am 24. Juni 1998 im Rahmen einer Veranstaltung „150 Jahre Diakonie“ im Flensburger Rathaus. „So etwas müsste doch auch in Flensburg klappen“, dachten etliche der damals Anwesenden. Silke Hinrichsen, Rechtsanwältin und Ratsmitglied, war die treibende Kraft.

Silke Hinrichsen, Foto: SSW Flensburg

Schon am 6. Juli 1998 wurde eine Vereinsgründung mit der Unterschrift folgender Personen beschlossen:
Kirsten Baumann, Gunther Braun, Annelies Birkenbach-Jensen, Hans Clausen, Friedemann Ohms, Friedrich Kleine, Silke Hinrichsen, Gundolf Semmler, Margit Semmler, Klaus Juhl, Jutta Groß-Ricker.

Die offizielle Gründung des Flensburger Spendenparlaments e.V. wurde dann im August 1998 vollzogen. Am 9. September desselben Jahres wählten die Mitglieder den 1. Vorstand:
Klaus Juhl, Silke Hinrichsen (1. Vorsitzende), Anita Elfert, Gunther Braun, Hans Clausen, Annelies Birkenbach-Jensen, Kirsten Baumann.

Die 1. Parlamentssitzung konnte schon 8.500 DM zur Austeilung bringen. Dank der Spendenbereitschaft der Flensburger Bürgerinnen und Bürger. Anlässlich einer Besichtigung des Hamburger Modells, das 1998 schon über einen Etat von 1,5 Mio DM verfügte und damit u.a. das Arbeitsbeschaffungsprojekt „Hamburger Rathauspassage“ kräftig unterstützen konnte, wurde klar:
Für Flensburger Verhältnisse musste die Hamburger Vereinssatzung modifiziert werden.

Wichtig aber blieb auch hier das Ziel:
Verhinderung von Armut, Obdachlosigkeit und Isolation über gemeinnützige Institutionen, keine Einzelhilfe.

Die bewährte Struktur wurde ebenfalls übernommen:
VEREIN: 
Finanziert alle anfallenden Geschäftskosten

PARLAMENT: 
Mitbestimmung der Geber und Geberinnen bei der Projektvergabe, zweimal jährlich. (100 % Spenden für die Projekte)

Glücklicherweise konnten die Gelder von Anfang an professionell verwaltet werden. Mitglieder der gewählten Finanzkommission sorgten für die antragsgemäße Verwendung.

Dieses Konzept feiert 2023 sein 25-jähriges Bestehen ‒ ganz im Sinne des Gemeinwohls. Es scheint so, als hätte Mark Twain recht gehabt.

Annelies Birkenbach-Jensen
8. August 2023